Hallo. Kannst du dich und andys.cc bitte kurz vorstellen?
Hey mein Name ist Alexander Stampfer und ich bin Mitgründer des PropTech Startups andys.cc, welches 2018 gegründet wurde. Ich bin für die Expansion der Standorte und die detaillierte Ausarbeitung unseres Filialkonzeptes verantwortlich. Durch die einzigartige Kombination unserer Services erzielen wir für unsere Vermieter höhere Renditen und bieten unseren Mitgliedern ein Netzwerk an flexiblen Arbeitsplätzen an jeder Straßenecke an.
Wir sind das Betriebssystem für den Arbeitsplatz der Zukunft und das schon heute.
Die Coworkingbranche wird sowohl als ein vielversprechender Industriezweig, als auch bereits sehr wettbewerbsintensiver Markt angesehen. Warum glaubst du, dass es für Neueinsteiger Chancen gibt, die man nutzen kann?
Im Großen und Ganzen kann der Markt aktuell in zwei Gruppen geteilt werden. Einerseits findet man große internationale Coworking und Büros Anbieter, die mehrere Standorte mit tausenden m² - Fläche in Ballungsgebiete anbieten, und vereinzelte kleinere Coworking Betreiber, die sehr unterschiedliche Arbeitserlebnisse und Services ermöglichen.
Mit andys.cc legen wir ein großes Augenmerk auf die Standardisierung unserer Services und Qualität. Unsere Mitglieder möchten schließlich flexibel arbeiten und ein einheitliches Arbeitserlebnis über das ganze andys.cc Netzwerk genießen. Unsere Mission ist es UnternehmerInnen und ihre MitarbeiterInnen zu unterstützen, zukünftig an jeder Straßenecke arbeiten zu können.
Nun stellt sich die Frage, wie wir das schaffen?
Unsere Wachstumsstrategie ist einfach und besteht aus Neueröffnungen, sowie Partnerschaften mit bestehenden Coworking Anbietern. Dank unserem Revenue-Sharing-Modell erzielen wir eine hohe Skalierung, ohne Kapital in Standorten zu binden. Unser Konzept erlaubt uns Immobilien in B und C Lagen zu verwerten, sowie kleinere Standorte (ab 100 m²) und ermöglicht uns überall zu sein, wo unsere Mitglieder uns erwarten.
Was ist spezifisch für den Wiener Coworking-Markt und dessen Nachfrage ? Was sind die Unterschiede in Bezug auf den Rest Österreichs?
Wien ist vielfältig, so auch das Angebot an Coworkings. Innerhalb der letzten 12 Monate haben sich sehr viele Coworking Spaces angesiedelt, und ich denke, dass wir hier erst am Anfang des Wachstums stehen. Der große Unterschied zum Rest von Österreich: Wien ist die größte Stadt Österreichs mit 2 Millionen Einwohner gegenüber einer österreichischen Gesamtbevölkerung von 8 Millionen Menschen. Die nächst größerer Stadt ist Graz mit 443.000 Einwohner, das sagt doch schon einiges aus. Dem gegenübergestellt ist auch die Nachfrage für Coworking am stärksten in Wien angesiedelt als in den restlichen Gebieten Österreichs.
Meiner Meinung nach ist daher auch Wien das Zentrum des Coworking Trends in Österreich und der Stützpunkt internationalen Coworking Player, denn hier ist der Flächenbedarf wesentlich höher. Der Fokus liegt jedoch vor allem auf A Immobilienlagen, wir sind der Meinung, dass es auch wichtig ist B und C Lagen zu besetzen, um hohe Flexibilität für unsere Mitglieder zu ermöglichen. Denn es gibt eine Vielzahl an guten Immobilienmöglichkeiten für Coworking Spaces mit kleinerem Flächenbedarf, fern von Bürogetthos hin zu Wiederbelebung längst vergessener Seitenstraßen.
Im Vergleich dazu, stehen beispielsweise Orte mit unter 100.000 Einwohnern nicht nur hauptsächlich kleinere Gewerbeimmobilien zur Verfügung, sondern der Bedarf pro Standort ist auch wesentlich geringer. Ich kann mich hier nochmals auf unser Filialkonzept beziehen, welches auf Flächen ab 100 m² angepasst werden kann.
Würdest du sagen, dass die Einstellung der ÖsterreicherInnen für Coworking offen sind?
Speziell UnternehmerInnen in den Ballungszentren von Österreich haben Coworking bereits kennen und lieben gelernt. Aber man kann auch schon einen Trend in ländlicheren Regionen erkennen, da durch das Angebot von Coworking neue Möglichkeiten geschaffen werden, um den Menschen einen flexibleren Alltag zu bieten, ohne dabei auf lange Anfahrtszeiten angewiesen zu sein. Unser erster Coworking Space in Niederösterreich, spiegelt genau dieses Phänomen wider. In Klosterneuburg gibt es mehr als 7.000 Pendler nach Wien, die Coworking als Alternative in Betracht ziehen würden, sofern das Angebot zur Verfügung steht. Wir haben hier bereits erste Meilensteine gesetzt, indem wir die Gemeinde Vorort eingebunden haben, um diesen Bedarf langfristig decken zu können.
Die Stadt Wien ist die Nummer 1 der Welt im Bezug auf die Lebensqualität. Trägt das Coworking-Angebot zu diesem Ergebnis bei? Wie beeinflusst die Lebensqualität das Coworking-Angebot und/oder das Storytelling?
Wir setzen genau auf diesem Fakt auf, denn durch unsere Coworking Center wird mehr Flexibilität und somit auch viel mehr Lebensqualität ermöglicht. Kürzere Anfahrtszeiten, fokussiertes Arbeiten in einem gesicherten Arbeitsumfeld und die Möglichkeit des direkten Netzwerkens führen zu einer enormen Erhöhung der Effizienz. Wir sprechen hier nicht nur von Wien, sondern von dem eingangs erwähnten Ansatz, an jeder Straßenecke andys.cc Locations zu etablieren.
Dadurch wird nicht nur die Lebensqualität der Wiener und Wienerinnen profitieren, sondern auch die von Langstrecken Pendlern aus vielen ländlichen Regionen. Coworking by andys.cc und die Dichte unserer Standorte trägt dazu bei mehr Zeit für Aktivitäten zu setzen, die das private Leben und somit die Lebensqualität steigern.
Die andys.cc Expansion basiert auf einem Franchise-Modell. Kannst du das näher erläutern?
Unser Hauptmodell ist Revenue-Sharing, womit wir Immobilienentwicklern und -eigentümern eine höhere Rendite ermöglichen, auch in B und C Lagen. Durch Franchise schaffen wir die flächendeckende Entwicklung unseres Servicekonzeptes als Coworking Betreiber und steigern rasch unser Wachstum. Es haben sich bereits einige kleinere Coworking Anbieter bei uns gemeldet und Interesse gezeigt, Teil der andy.cc Familie zu werden. Das ist eine klare positive Rückmeldung vom Markt und zeigt, dass wir richtig am Platz sind!
Was stellt der Franchisegeber dem Franchisenehmer zur Verfügung? Was sind die wichtigsten Vorteile ?
Wir ermöglichen FranchisenehmerInnen, aber auch unseren Revenue-Sharing Partnern, eine sehr gute Einkommensquelle durch unser Filialkonzept. Von Beginn an unterstützen wir sie, damit wir eine ausgeglichene Partnerschaft etablieren. So übernehmen wir die Planung und Gestaltung des Coworking Spaces, um die Nachfrage auf Basis unserer Analysen bestmöglich abzudecken. Darüber hinaus erhalten FranchisenehmerInnen auch im laufenden Betrieb durchgehend Unterstützung von uns.
Wir kümmern uns zur Gänze um die standortspezifischen Marketing- und Sales-Aktivitäten, damit die Auslastung unserer Standorte gesichert ist. Die FranchisenehmerInnen erhalten Zugriff auf unsere Plattform, durch welche sie ganz einfach einen Überblick zu den wichtigsten KPIs ihrer Standortes bekommen und ein standardisiertes Backoffice zur Verfügung gestellt wird. Wir sichern die technische Infrastruktur, die Abrechnung der Mitglieder und den Support der Mitglieder über unseren interaktiven Helpdesk und unser Callcenter.
Die FranchisenehmerInnen profitieren von regelmäßigen Trainings zur Weiterentwicklung ihrer Coworking Community, um das optimale Arbeitsumfeld zu gewährleisten. Wir definieren einen Zeitraum, abhängig von der Größe und dem Umfeld des Coworking Standortes, in welcher eine Mindestanzahl an Mitglieder generiert wird, damit sie die Profitabilität ihres Franchisings abschätzen können.
Welches Kandidatenprofil würdest du erwarten, um einen andys.cc Franchise Standort zu betreiben?
Unsere Franchisepartner lieben offensichtlich den Kontakt zu Menschen, insbesondere zu UnternehmerInnen. Als Dienstleister sind sie selbstverständlich Kunden- und Lösungsorientiert und können selbständig agieren. Wir erleichtern ihnen die Verwaltungsaufgaben, durch die Strukturen und definierten Prozessen unseres Servicekonzepts, um ihnen zu ermöglichen sich voll und ganz auf die Beziehung mit den Mitgliedern konzentrieren zu können. Es ist uns wichtig, dass sie unsere Leidenschaft für Coworking sowie die Vision von andys.cc teilen.
Siehst du große Unterschiede zwischen einem Franchise in der Coworkingbranche und einem Franchise in der Hotellerie? Wenn ja, welche siehst du?
Ja, hier sehe ich Unterschiede, aber es gibt auch einige Parallelen in der Hotellerie und der Coworking Industrie, wie beispielsweise ein Rundumservice für die Gäste bzw. Mitglieder. Allerdings ist sowohl der benötigte Investitionsbedarf, als auch der Betriebs- und damit zusammenhängende Ressourcenaufwand im Vergleich wesentlich geringer bei unserem Konzept.
Die Automatisierung und Digitalisierung, welche unsere Kernelemente darstellen, ermöglichen eine vergleichsweise geringere Personalintensität. Darüber hinaus kann ich sagen, dass das Scouting eines andys.cc Coworking Center bei weitem einfacher durchzuführen ist und die Auswahl schneller getroffen werden kann. Wir haben hier definierte Parameter, nach denen wir einen Standort bewerten und können unser Businessmodell, sowie unsere Raumkonzepte sehr variabel auf die Immobilie maßschneidern.
Könnte die COVID-19 Krise Einfluss langfristig betrachtet eure Vision beeinflussen? Wenn ja, auf welche Weise?
Unsere Vision, ein flächendeckendes Standortnetzwerk an Coworking Centern zu ermöglichen und somit die Etablierung von flexiblen Arbeitsumfeldern zu fördern, wurde durch die Covid-19 Krise nur bestärkt. Ändern wird sich jedoch sicherlich einiges im Bereich der Standortentwicklung und Gestaltung, da es hier sicherlich neue Trends und Vorgaben zu Hygiene- und Raumanforderungen geben wird.
Wir arbeiten bereits daran, mit ersten Maßnahmen diese in unserem Businessmodell zu integrieren. Covid-19 ist eine unvergleichbare Krise, die alle Branchen und Menschen weltweit betrifft. Sie verändert die Spielregeln in jeglicher Hinsicht und fordert uns alle auf das Beste daraus zu machen, indem wir uns anpassen. Der Bedarf des Remote Working ist von heute auf morgen seit Covid-19 explodiert und wir bei andys.cc machen dieses Arbeitsumfeld zugänglicher für alle.
Hier erfährst du mehr über die Coworking Europe.